In ihrem gemeinsamen Vortrag stellten Dr. Anja Peters, Geschäftsführerin von ibi research, und Gerhard Ursprung, Geschäftsführer der VR Family Finance GmbH, spannende Ergebnisse zur Finanzbildung und zum Umgang mit Geld bei jungen Menschen vor. Sie diskutierten über die Anforderungen und Bedürfnisse der Generation Z und Alpha in Bezug auf Banking, Finanzbildung und digitale Tools.
VR Family Finance und My Piggy: Finanzbildung für die Kleinsten
Gerhard Ursprung gab einen Einblick in die Gründung und Ziele der VR Family Finance GmbH, einer Gesellschaft, die aus dem Genossenschaftsverbund hervorgegangen ist. Ihr Ziel ist es, Finanzbildung für Familien einfach zugänglich zu machen. Ein zentrales Produkt dieser Mission ist die My Piggy-App, kombiniert mit einem IoT-Produkt, das Kinder dabei unterstützt, finanzielle Bildung zu erlernen. Mit My Piggy können Kinder spielerisch den Umgang mit digitalem Geld üben, Sparziele verfolgen und den Wert von Geld begreifen. Durch haptische und digitale Elemente wird das Verständnis für Geld und Konsum gefördert, während Eltern über die App einen Überblick und eine Vermittlungsrolle einnehmen können.
Studie zu den Bedürfnissen und Verhaltensweisen der Generation Z
Dr. Peters präsentierte exklusive Ergebnisse einer Studie, die das Verhalten und die Einstellungen von 16- bis 25-Jährigen zu Geld und Finanzbildung untersucht. Überraschend war die Häufigkeit, mit der sich junge Menschen mit dem Thema Geld beschäftigen: Fast 30 % der Befragten überprüfen täglich ihren Kontostand oder informieren sich über Finanzprodukte, und 40 % tun dies mehrmals pro Woche. Diese Ergebnisse widerlegten die Hypothese, dass junge Menschen sich weniger für finanzielle Themen interessieren.
Eltern als wichtigste Informationsquelle
Ein zentrales Ergebnis der Studie war die Rolle der Eltern in der Finanzbildung: Sie sind die wichtigsten Ratgeber, noch vor Internetrecherchen oder Freunden. Banken und Influencer spielen eine weniger bedeutende Rolle als erwartet, was zeigt, dass die Generation Z stark auf familiäre Einflüsse setzt. Dennoch gibt es Potenzial, dass sich dies mit der Entwicklung von sozialen Medien weiter verändern könnte.
Herausforderungen in der Vermittlung von Finanzwissen
Die Studie beleuchtet auch Hürden im Kontakt zu Banken. Viele junge Menschen zögern, mit einem Bankberater zu sprechen, weil sie glauben, nicht genug Vermögen zu haben oder dass es zu kompliziert sei, einen Termin zu vereinbaren. Dies deutet auf eine Lücke hin, die Banken schließen könnten, indem sie den Zugang und die Kommunikation für junge Menschen vereinfachen.
Digitalisierung und Finanzbildung
Ein weiteres interessantes Ergebnis war die digitale Affinität der jungen Zielgruppe: Die meisten Befragten bevorzugen digitale Wege, um ihr Taschengeld zu erhalten, und nur ein kleiner Prozentsatz wünscht sich Bargeld. Dies unterstreicht die Bedeutung digitaler Finanzlösungen für die jüngeren Generationen.
Dr. Peters und Gerhard Ursprung zeigten eindrucksvoll, wie wichtig Finanzbildung und die richtige Ansprache für junge Menschen sind. Mit Produkten wie My Piggy und durch eine enge Zusammenarbeit von Eltern und Banken kann die finanzielle Bildung gestärkt werden. Die Zukunft der Finanzbildung liegt nicht nur in digitalen Lösungen, sondern auch in der aktiven Rolle der Eltern und der zielgerichteten Unterstützung durch Banken.