Künstliche Intelligenz hat bereits Einzug in zahlreiche Unternehmen gehalten. Besonders in spezialisierten Bereichen wie der Payment-Beratung bietet sie ein enormes Innovationspotenzial. Jan Bringezu, Gründer und Geschäftsführer der Gravning GmbH, gibt in diesem Interview spannende Einblicke in die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von KI in seinem Unternehmen. Von der Analyse großer Dokumente bis hin zu Unterstützung beim Storytelling – KI verändert die Art und Weise, wie Prozesse ablaufen und Entscheidungen getroffen werden. Doch welche konkreten Auswirkungen hat der Einsatz von KI in der Payment-Beratung? Und wie wird sie die Branche in den kommenden Jahren transformieren? Jan Bringezu teilt seine Erfahrungen und gibt einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung.
Redaktion: Wie nutzen Sie in Ihrem Unternehmen Künstliche Intelligenz, um Innovationen voranzutreiben und Prozesse zu optimieren?
Jan Bringezu: Ich möchte hier grundsätzlich unterscheiden zwischen genereller Beschäftigung mit KI und der tatsächlichen Nutzung von KI. Als spezialisierte Payment Beratung analysieren und bewerten wir laufend die Möglichkeiten des KI Einsatzes im Payment-Umfeld, aber auch die generelle Entwicklung von Learning und GenAI. Und wir fordern alle unsere Mitarbeitenden auf, KI auszuprobieren, aber idealerweise auch laufend zu nutzen. Und hier sind bereits jetzt die Einsatzmöglichkeiten mannigfaltig. Vom Support bei Recherchetätigkeiten über die Grob-Analyse größerer juristischer oder regulatorischer Dokumente bis hin zu Impulsen zum Story Telling ist der Einsatz von KI bei uns bereits Teil des Alltags.
Redaktion: In welchem Bereich Ihrer Branche sehen Sie die größten Auswirkungen durch den Einsatz von KI?
Jan Bringezu: Die Zeiten, in denen gerade die großen Beratungshäuser ihren Kunden Beratermonate für Datenanalysen und -aufbereitung in Rechnung stellen konnten, sind endlich vorbei. Diese Aufgabe ist weiterhin wichtig, kann aber verstärkt von KI übernommen werden. In den Mittelpunkt der Beratung rückt (so sollte es eigentlich immer sein) das der Beratungshäuser und deren Mitarbeitender und die Skills, das KnowHow auf die Ergebnisse der KI-Analysen anwenden zu können.
Redaktion: Wie wirkt sich der Einsatz von KI auf die Profitabilität und Effizienz in Ihrem Unternehmen aus?
Jan Bringezu: Hierzu gibt es noch keine Zahlen, aber ich habe hier ein (belastbares?) Bauchgefühl. Wenn es mir gelänge, die KI regelmäßig einzusetzen, woran ich mich immer wieder einnern muss, dann stelle ich fest, dass einige Aufgaben schneller erledigt werden können bzw. dass in der gleichen Zeit mehr Impulse verarbeitbar sind, ich demnach diese Aufgaben effizienter erfüllen kann. Wendet man diesen Effekt auf das Team an, dann kann es sein, dass wir in Summe effizienter und ggf. auch profitabler werden können. Das wird die Zukunft zeigen.
Redaktion: wird sich Ihr Geschäftsmodell durch den Einsatz von KI in den nächsten Jahren verändern?
Jan Bringezu: Projektmanagement und Payment-Beratung werden weiterhin das Fundament unsere Business Models bilden. In diesen beiden Kernbereichen wird das Thema KI und deren zielgerichteter Einsatz im Payment eine immer größere inhaltliche Rolle einnehmen, insofern werden wir hier gezielt in Breite und Tiefe Expertise auf- und ausbauen. Darüberhinaus evaluieren wir, ob die Kombination der hinter KI stehenden Technologie mit der Vielfalt der öffentlich verfügbaren „Payment-Datenbank“ und unserer spezifischen Erfahrungen und Skills für uns den Einstieg in das Produktgeschäft bedeuten könnte.
© Titelbild: Jan Bringezu