Frank Hartmann, CFO von Payone, erklärt eingangs, dass Payone der größte Payment Service Provider in Deutschland ist und Händler bei der Abwicklung von Zahlungen unterstützt. Ob mit Kreditkarten, Debitkarten oder Girokarten – Payone sorgt dafür, dass die Transaktionen zwischen dem Kundenkonto und dem Händlerkonto reibungslos verlaufen. Mit einem Marktanteil von 40 Prozent ist Payone klarer Marktführer im deutschen Zahlungsverkehr, sowohl im stationären Handel als auch im E-Commerce.

Die Rolle von Künstlicher Intelligenz bei Payone

Hartmann betont, dass Künstliche Intelligenz (KI) aus modernen Unternehmensstrategien nicht mehr wegzudenken ist und bei Payone eine bedeutende Rolle spielt. Payone setzt KI ein, um Prozesse zu digitalisieren und zu automatisieren, die Kundenbetreuung zu verbessern und Transparenz in den komplexen Strukturen des Unternehmens zu schaffen. Besonders bei der Verarbeitung einer Vielzahl von Verträgen, die über die Jahre hinweg entstanden sind, kann KI den Überblick verschaffen und wichtige Informationen schnell zugänglich machen.

KI im Einsatz bei Payone: Beispiele und erste Schritte

Hartmann führt weiter aus, dass Payone bereits KI-basierte Vorschläge im Kundenservice nutzt. Hierbei trainiert das Unternehmen die KI, um passende Antworten auf Kundenanfragen vorzuschlagen. Dies erfolgt jedoch noch nicht vollständig automatisiert, sondern im Rahmen eines Vorschlagssystems, das menschliche Mitarbeiter unterstützt.

Ein weiteres Feld, in dem Payone KI einsetzt, ist das Vertragsmanagement. Auf der Lieferantenseite überprüft die KI automatisch Verträge auf bestimmte Klauseln, wie etwa Änderungsrechte bei Eigentumswechseln oder Revisionsrechte. Diese Automatisierung reduziert den Aufwand und beschleunigt den Prozess erheblich.

Vergleich der KI-Entwicklung zwischen Deutschland und den USA

Hartmann hat die Möglichkeit gehabt, die KI-Entwicklung in den USA zu beobachten, und stellt fest, dass die Amerikaner offener gegenüber neuen Technologien sind. Weniger Einschränkungen durch Datenschutzbestimmungen und eine größere Bereitschaft der Konsumenten, neue Technologien zu akzeptieren, führen dazu, dass die USA in vielen Bereichen weiter sind als Deutschland. Trotzdem holt Deutschland schnell auf, da Unternehmen zunehmend erkennen, dass sie ohne KI in der Zukunft nicht erfolgreich sein werden.

Herausforderungen bei der Implementierung von KI

Hartmann spricht auch über die Herausforderungen bei der Einführung von KI in Unternehmen. Eine der größten Hürden sind die rechtlichen Rahmenbedingungen, insbesondere im Hinblick auf den Datenschutz. Unternehmen müssen darauf achten, dass sie keine öffentlichen Clouds nutzen, sondern interne Systeme aufbauen, um sensible Daten zu schützen.

Zudem stellt er fest, dass die eigene Denkweise und das Vorstellungsvermögen darüber, was KI leisten kann, oft noch limitierend sind. Viele Unternehmen müssen sich erst mit den Möglichkeiten auseinandersetzen, um das volle Potenzial von KI auszuschöpfen. Hier sei sein Besuch in den USA erhellend gewesen, da dort bereits viele beeindruckende Anwendungsbeispiele existieren.

Ausblick: Die Zukunft von KI bei Payone

Hartmann ist zuversichtlich, dass die Entwicklung der KI in den nächsten Jahren dramatische Fortschritte machen wird. Die Geschwindigkeit, mit der neue Anwendungen entstehen, sei bemerkenswert. Er weist darauf hin, dass die Herausforderung oft im menschlichen Denken liege, das noch von alten Strukturen geprägt sei. Doch mit der richtigen Energie und Offenheit werde Payone – und auch andere Unternehmen – diese Barrieren überwinden und die Vorteile der KI vollständig nutzen können.

Fazit: KI als zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie

Frank Hartmann macht deutlich, dass KI bereits heute eine Schlüsseltechnologie für Payone ist und in Zukunft noch weiter ausgebaut wird. Von der Kundenbetreuung bis hin zur Vertragsverwaltung – KI hilft, Prozesse effizienter zu gestalten und die Qualität der Dienstleistungen zu verbessern. Hartmann ist überzeugt, dass Unternehmen ohne KI langfristig nicht wettbewerbsfähig bleiben können, und sieht eine spannende und dynamische Zukunft für die Technologie.