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Sylvia Lier: „Die Zeit ist reif für mehr als Bus und Bahn.“

Sylvia Lier, Geschäftsleiterin der TAF mobile GmbH, sieht die Zukunft der Mobilität nicht nur im öffentlichen Nahverkehr, sondern in einem umfassenden, multimodalen Ansatz. In ihrem Vortrag betont sie, dass die Zeit gekommen ist, den Mobilitätsmix zu diversifizieren und mehr Alternativen zum Auto zu schaffen. Doch wie können wir diesen Wandel konkret umsetzen?

Der Status quo: Dominanz des Autos

Zu Beginn ihres Vortrags skizziert Sylvia Lier die aktuelle Lage: In Deutschland dominiert der motorisierte Individualverkehr (MIV) weiterhin das Mobilitätsgeschehen. Trotz der Diskussionen um die Verkehrswende ist der Anteil der umweltfreundlichen Verkehrsmittel – wie Fuß- und Radverkehr oder der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) – in den letzten Jahren sogar zurückgegangen. Diese Entwicklung sei besorgniserregend, so Lier, da sie nicht nur den Umweltzielen widerspricht, sondern auch dem Wunsch vieler Menschen nach Alternativen zum Auto.

Multimodale Mobilität: Der Wunsch nach Vielfalt

In ihrem Vortrag betont Lier, dass sich viele Menschen flexible und nachhaltige Mobilitätsangebote wünschen. Eine Studie des ADAC zeigt, dass die Mehrheit der Befragten attraktive ÖPNV-Alternativen fordert – sowohl in der Stadt als auch auf dem Land. Auch Dienstwagennutzer stehen Veränderungen offen gegenüber: Eine Untersuchung ergab, dass 21 % der Befragten bereit wären, ihren Dienstwagen gegen ein Mobilitätsbudget einzutauschen, das verschiedene Verkehrsmittel umfasst. Dies verdeutlicht, dass der Wunsch nach einem vielfältigen Mobilitätsmix bereits in der Gesellschaft verankert ist.

Die Herausforderungen der Mobilitätsanbieter

Der Markt für Mobilitätsangebote hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Carsharing, Bikesharing, Ride-Pooling und viele weitere Dienste sind heute fester Bestandteil des urbanen Lebens. Doch laut Lier bringt diese Vielfalt auch neue Herausforderungen mit sich: Der Markt müsse reguliert und konsolidiert werden, um die Effizienz und Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Zudem sei es wichtig, die Angebote zu diversifizieren und den Nutzern eine einfache und übersichtliche Nutzung durch integrierte Plattformen zu ermöglichen. Als Beispiel nennt sie die „Leipzig Move“-App, die verschiedene Verkehrsmittel in einer zentralen Anwendung bündelt und so den Zugang erleichtert.

Integration und Kooperation: Der Schlüssel zur Mobilität der Zukunft

Ein zentrales Thema von Liers Vortrag ist die Notwendigkeit von Kooperationen zwischen den verschiedenen Akteuren des Mobilitätsmarktes. Sie plädiert dafür, dass Verkehrsgesellschaften sich als „Dirigenten der Mobilität“ verstehen und nicht nur den ÖPNV anbieten, sondern eine umfassende Mobilitätsstrategie entwickeln. Lier verweist auf Vorreiter wie den RMV in Frankfurt, der sich vom reinen Verkehrsverbund zu einem „Mobilitätsverbund“ entwickelt hat. Diese ganzheitliche Herangehensweise, so Lier, ist der Schlüssel, um die Menschen vom Auto weg hin zu umweltfreundlicheren Verkehrsmitteln zu bewegen.

Am Ende ihres Vortrags betont Lier, dass es für die Verkehrsgesellschaften an der Zeit ist, selbstbewusster aufzutreten und aktiv an der Mobilitätswende mitzuwirken. Nur so könne es gelingen, die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen und die Mobilität der Zukunft nachhaltig und flexibel zu gestalten.

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