Wie gelingt eine clevere Integration des ÖPNV in die Stadt der Zukunft, Verena Schormüller?

„In ist, wer drin ist“. Doch Trends lediglich auf Kundenwunsch zu folgen, ist auf lange Sicht nicht der wirtschaftliche Weg. Im Interview verrät Verena Schormüller, Referentin Geschäftsentwicklung der Stadtwerke München GmbH, wie Trends in der Mobilitätswende nachhaltig gelingen. Und: Welche das sind.

Wie sehen Servicetrends in einem Unternehmen wie den MVG aus?

Verena Schormüller: Die Münchner Verkehrsgesellschaft mbH (MVG) – Tochter der Stadtwerke München und somit Verkehrsunternehmen der Landeshauptstadt München – ist aufgrund ihrer Aufgabe, die öffentliche Mobilität mit U-Bahn, Tram, Bus und MVG Rad zu ermöglichen, in der Auswahl ihrer Servicetrends 100 Prozent kundenzentriert.

Im Trend-Auswahlprozess stehen immer zwei zentrale Fragen: Wie können wir einen erfolgreichen Beitrag zur Mobilitätswende leisten? Und: Wie gelingt eine clevere Integration des ÖPNV in die Stadt der Zukunft?

Für München bedeutet das zum Beispiel: neue Angebote für die autoreduzierten Altstadt zu schaffen. Hierfür bedarf es neuer Services, damit auch in Zukunft der barrierefreie Zugang zu den Zielen in der Innenstadt gewährleistet ist. Unser Schwerpunkt liegt daher derzeit auf der Weiterentwicklung unserer Mobilitätsplattform MVGO, der Einführung eines OnDemand-Verkehrs oder der Umsetzung des autonomen Fahrens im Projekt „MINGA“.

Wann ist es aus Unternehmenssicht sinnvoll, einen Trend zu verfolgen?

Verena Schormüller: Die Mobilität erfährt im Rahmen umweltfreundlicher Fortbewegung derzeit eine große Aufmerksamkeit. Zur erfolgreichen Umsetzung der Mobilitätswende und als Beitrag gegen den Klimawandel sind diese Trends aus Kundensicht von enormer Relevanz. Und es ist gerade für örtliche Mobilitätsdienstleister wichtig, sich dahingehend aufzustellen. Eine Verkehrswende kann nur gelingen, wenn sowohl den Fahrgästen als auch potenziellen Neukunden attraktive Angebote zur Verfügung gestellt werden. Nicht zuletzt in der digitalen Welt der Apps. Ziel sind auch hier vor allem barrierefreie Zugangsmöglichkeiten zu umweltfreundlicher Mobilität.

Ist die Verfolgung eines Trends auch wirtschaftlich rentabel? Oder nur aus Sicht der Kundenbindung? An welchem Punkt überschneiden sich beide Interessen wieder?

Verena Schormüller: Trends sind in der Regel nie von Tag eins an wirtschaftlich. Gerade deshalb ist es wichtig, diese umfassend zu betrachten und zu bewerten. Viele Trends sind für die Kundenbindung und Neugewinnung von Fahrgästen definitiv relevant. Nichtsdestotrotz ist vor allem langfristig die Wirtschaftlichkeit enorm wichtig, insbesondere da die Mobilitätsbranche vor der großen Herausforderung der Finanzierung der Mobilitätswende steht. Zur gemeinsamen Erreichung dieser Mobilitätswende bedarf es zufriedene Kunden, die langfristig auch zur Wirtschaftlichkeit beitragen.

Mobility 2030 – New spirit of moving:
Erleben statt besitzen

13. September 2023, 09:30–19:00 Uhr
Verkehrsmuseum München

Elektromobilität, autonomes Fahren, shared Mobility, Digitalisierung und Nachhaltigkeit: Starke Megatrends, die den Markt der Mobilität in den nächsten Jahren grundlegend verändern werden.

Was bedeutet das für Unternehmen und ihre Kunden? Welche Technologien, Produkte und Services werden sich durchsetzen und welche werden verschwinden? Wie gelangen wir morgen und übermorgen von A nach B?

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